F&A — Was ist Sauerteig? (Teil 1)

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F: Uns wird in der Bibel geboten, während der Tage der Ungesäuerten Brote allen Sauerteig aus unseren Häusern zu entfernen. Ist es wahr, dass sich das biblische Verständnis darüber, was Sauerteig enthält und somit entfernt werden muss, von dem der Juden unterscheidet? Wenn ja, könnten Sie die biblische Lehre erläutern?

A: Zunächst müssen wir verstehen, dass die Juden die Empfänger des Gesetzes (Römer 9,4) sind, und Gott ihnen seine Aussprüche anvertraute—das, „was Gott geredet hat“ (Römer 3,2). Sie wurden von Gott damit betraut, sowohl die Schriften des Alten Testaments als auch zum Beispiel das Wissen um die Woche und den hebräischen Kalender zu bewahren (siehe unsere kostenlose Broschüre “Gottes Heiliger Sabbat”, Seite 3). Auch mahnte Christus die Juden seiner Zeit dazu, das zu tun, was die Schriftgelehrten und Pharisäer ihnen sagten, die ja auf „dem Stuhl des Mose“ saßen. Gleichzeitig warnte er die Juden, nicht nach „ihren Werken“ zu handeln (Matthäus 23,1-3). Mit anderen Worten sollten sie den geistlichen Führern nicht folgen, wenn deren Lehre und Verhalten im Gegensatz zu Gottes Gesetzen stand, sei es dadurch, dass etwas hinzugefügt oder dadurch, dass etwas weggelassen wurde (vergleiche 5.Mose 4,2).

Christus tadelte die Pharisäer und Schriftgelehrten wiederholt dafür, dass sie Gottes Gebote verlassen und aufgehoben hatten, um stattdessen die Gebote und Satzungen der Menschen zu halten (Markus 7, 1.8-13). Er machte deutlich, dass seine Jünger nicht verpflichtet sind, diese menschlichen Vorschriften zu halten. Später weigerten sich die Apostel, den Hohepriestern und Sadduzäern zu gehorchen, als deren Vorschriften gegen den Willen Gottes verstießen (Apostelgeschichte 5, 17.27-29.40-42).

Mit diesem Hintergrund müssen wir sorgfältig die jüdische Definition des Begriffs „Sauerteig“ untersuchen, den es aus unseren Häusern während der sieben Tage der Ungesäuerten Brote zu entfernen gilt (vergleichen Sie 2.Mose 13, 6-7). Die jüdische Definition darf nicht von Gottes Kirche angenommen werden, wenn dies bedeuten würde, etwas entgegen der tatsächlichen Absicht und dem Geist von Gottes Geboten hinzuzufügen oder wegzulassen. Wir müssen ebenfalls begreifen, dass Christus kam, um das Gesetz herrlich und groß zu machen (Jesaja 42, 21), und um jene, die ihm folgen würden, die geistliche Anwendung des Gesetzes zu lehren (vergleichen Sie hierzu Matthäus 5, 21-48), die über die Befolgung des Buchstabens hinausgeht (Römer 7,6; 2.Korinther 3, 6).

Die Kirche Gottes glaubt und lehrt seit vielen Jahren, dass das geistliche Konzept von Sauerteig in mancher Beziehung sowohl umfangreicher als auch begrenzter als das jüdische Verständnis ist. Beachten wir anhand eines Zitats aus dem Broadman Bible Commentary zu 2. Mose 13 (Seite 360), wie die Interpretation von „Sauerteig“ im „späten Judentum“ streng und extrem ist:

„Dies muss zum Passafest entfernt werden: Babylonischer Brei, medisches Bier, edomitischer Essig und ägyptisches Gerstenbier. Weiterhin auch der Brei der Färber, die Stärke der Köche und die Paste der Schreiber. Laut R. Eliezer gehören auch Kosmetikartikel dazu. Dies ist die grundlegende Regel: Was immer aus jeglicher Art von Getreide gemacht ist, muss zum Passa entfernt werden (Perashim 3,1)…“

Die Kirche Gottes hat niemals gelehrt, dass Getränke oder Gebrauchsartikel, welche nicht für den menschlichen Verzehr gedacht oder geeignet sind, entfernt werden müssen. Die „Good News“ schrieb im März 1981:

„Es findet sich in der gesamten Schrift nichts [im Gegensatz zu menschlichen Traditionen], was irgendein Verbot der Getränke andeutet, die wir während der Tage der Ungesäuerten Brote nicht zu uns nehmen dürften—es gibt keine Erwähnung, dass dies die ‚Tage der ungesäuerten Getränke‘ wären. Tatsache ist, dass die Tage der Ungesäuerten Brote mit einer Bezugnahme auf das Beispiel der Kinder Israels erwähnt werden, die aus dem mitgebrachten ungesäuerten Teig ihre Brote backten, als sie aus Ägypten auszogen (Lesen Sie hierzu 2. Mose 12, 39). Es gibt keinerlei Bezug auf unsichtbare Hefe oder deren Auswirkungen auf Bier, Wein oder andere Getränke… Hätte Gott ein Verbot von fermentierten Getränken während der Tage der Ungesäuerten Brote beabsichtigt, dann wäre dies zweifellos erwähnt worden. Tatsächlich wäre eine solche Erwähnung unerlässlich gewesen.“

Ein älteres Schreiben der Briefbeantwortungsabteilung der Weltweiten Kirche Gottes fügt folgendes hinzu:

„Artikel wie Brot, Kuchen, Kekse, Plätzchen, zubereitetes Getreide und Torten, die Sauerteig enthalten, müssen natürlich entfernt werden. Dies steht symbolisch für das Entfernen sowohl der sichtbaren als auch der unsichtbaren Sünden aus unserem Leben. Es ist jedoch wahr, dass Triebmittel auch in einer Anzahl weiterer Produkte außerhalb von Backwaren zu finden sind. Zu diesen gehören Bier, Wein, einige Magentabletten, verschiedene Medikamente, Badezusätze, Zahnpasten und Hundefutter. Selbst Feuerlöscher enthalten Arten von Triebmitteln. Aber all diese Dinge müssen keineswegs entfernt werden.“

Darüber hinaus hat die Kirche konsequent gepredigt und gelehrt, dass gewisse Backtriebmittel, die die Juden nicht entfernen, SEHR WOHL entfernt werden sollten. Diese Arten von Triebmitteln beinhalten Backpulver und Natron (Natriumhydrogencarbonat, im Handel auch als Speisesoda, Backsoda, Speisenatron sowie mit dem Markennamen Bullrich-Salz und Kaiser Natron bezeichnet), nicht jedoch „Bierhefe“, „Hefeextrakt“ oder „Weinstein“.

Bezüglich Backpulver oder Natron wurde von einigen gesagt, dass diese Stoffe tot und unfähig seien, den Teig aufquellen zu lassen. Unabhängig davon, ob dies aus biochemischer Sicht richtig ist, müssen wir zur Kenntnis nehmen, wie diese Stoffe in Enzyklopädien definiert werden. Der Große Brockhaus definiert „Backpulver“ als ein Backtriebmittel, um den Teig zu lockern, was als ERSATZ für Hefe dient. Die WebBible Encyclopedia definiert „Backtriebmittel“ als einen „Stoff, der benutzt wird, um Brot und andere Mehlspeisen aufquellen zu lassen. Physische Backtriebmittel enthalten Wasser, das bei hohen Temperaturen (wie in ‚Pop-Overs‘, zum Beispiel Muffins) als heißer Dampf freigesetzt wird, und Luft, die beim ‚Schlagen‘ zugeführt wurde. CHEMISCHE TRIEBMITTEL (BACKPULVER UND NATRON) und biologische Gärstoffe (Hefe und bestimmte Bakterien) lassen die Teigmixtur durch Bildung von Kohlendioxidgas aufgehen, das sich bei Hitze ausdehnt.“

Die Enycyclopedia Britannica fügt hinzu, dass Backpulver eine „vorbereitete Mischung ist, um beim Backen die Hefe zu ersetzen.“

Basierend auf den vorangegangenen Ausführungen haben die Church of the Eternal God (Kirche des Ewigen Gottes) und ihre angegliederten Organisationen klargestellt, die seit langem bestehende kirchliche Lehre aufrechtzuerhalten, dass Backpulver und Natron gemäß dem geistlichen Sinne des Neuen Testamentes Backtriebmittel sind, die während der Tage der Ungesäuerten Brote entfernt werden müssen. Ob das Mittel aktiv ist oder nicht, ist unerheblich, da es in jedem Falle eindeutig als Ersatz für Hefe verwendet wird, um Mehlspeisen oder Mahlzeiten aufquellen zu lassen; dies verletzt eindeutig den geistlichen Sinn von Gottes Geboten.

Dies ist besonders wichtig bei dem Ankauf von Knäckebrot, das auf dem Etikett einen Vermerk haben mag, dass es für das Passa „koscher“ oder geeignet sei. Im Hinblick auf obige Feststellungen ist eine genaue Durchsicht der Zutaten erforderlich, die auf dem Etikett angegeben sind, um sicherzustellen, dass das Knäckebrot in der Tat während der Tage der Ungesäuerten Brote gegessen werden darf.

Für alle weiteren Anwendungsmöglichkeiten von Triebmitteln oder Mitteln, die als Ersatz zur Säuerung verwendet werden, zitieren wir erneut aus dem oben angeführten Schreiben der Briefbeantwortungsabteilung der Weltweiten Kirche Gottes:

„…es ist eine Angelegenheit des persönlichen Gewissens zwischen dem einzelnen Christen und Gott, ob ein Produkt entfernt werden sollte. Wenn es Ihr Gewissen belastet, eines dieser Produkte oder ähnliches während der Tage der Ungesäuerten Brote in Ihrem Haus zu haben, dann wäre es das Beste, diese Dinge während des Festes zu entfernen (Römer 14, 23).“

Zusätzlich müssen wir vorsichtig sein, dass wir nicht anderen und deren Gewissen Anstoß geben. Wenn wir wissen, dass einer der Geschwister daran Anstoß nehmen würde, wenn wir zweifelhafte Produkte in sein Haus oder mit zur Versammlung brächten, die er als „gesäuert“ ansieht, dann sollten wir davon absehen, dies zu tun (vergleichen Sie das Prinzip in 1. Korinther 10, 23-33).